Draußen ist es ein wenig grau, kleine Schneeflocken schweben lautlos vom Himmel ins Tal und wir hören den Wind rundum die Häuser pfeifen – nach dem Skifahren am Vormittag eigentlich das perfekte Wetter für einen gemütlichen Nachmittag in der warmen Stube mit einer leckeren heißen Schokolade und einem guten Buch. Aber wir haben andere Pläne: Wir lieben es, bei Schneefall und Schneegestöber dick eingepackt mit Mütze, Schal und Handschuhen in der Natur draußen zu sein, in den Himmel zu schauen und zu fühlen, wie die Schneekristalle auf der warmen Haut schmelzen.
Gesagt, getan – wir ziehen uns warm an und beschließen, uns auf den Weg zur Schattenlaganthütte zu machen. Unser Gastgeber hat uns den Tipp gegeben, dass es in Schattenlagant im Winter so friedlich ist wie nirgendwo sonst im Tal. Und da es am Ende der Tour auch eine Hütte geben soll, ist es das perfekte Ziel für uns. Jetzt noch schnell einen Tee kochen, ein paar Kekse als Stärkung für die Wanderung in den Rucksack packen und nicht vergessen: Zur Sicherheit noch auf der Hütte anrufen und die Rodel für die Talfahrt reservieren. Und schon geht’s los. Von Brand aus spazieren wir gemütlich in Richtung Lünersee. Der Weg ist anstrengender als gedacht, langsam schlängelt er sich bergauf. Eine wunderbare Stille umgibt uns, wie man sie nur in den winterlich weißen Bergen findet. Wir stapfen durch dunkle Wälder, von Zeit zu Zeit lichten sich die Wolken und geben den Blick frei auf das Tal und das Dorf Brand. Nach knapp 2,5 h sind wir ausgelaugt. Doch endlich, endlich taucht vor unseren Augen die Schattenlaganthütte auf.
Wir betreten die wohlig warme Hütte und werden von Heike und Ernst herzlich empfangen. Bei heißem Kakao, Kaiserschmarren und, wie sollte es anders sein, einem Schnaps ist uns auch gleich wieder warm. Heike und Ernst erzählen vom Leben auf der Hütte, im Eck schnurrt selig eine Katze. „Diese Katze ist eine ganz besondere Katze“, schmunzelt Heike. Wir sind erstaunt, was an der Katze so besonders sein soll. „Die war schon auf der Schesaplana – und zwar im Winter!“ Wir können es kaum glauben, als Heike die Geschichte erzählt, wie ein Skitourengeher das Fellknäuel 50 Meter unter dem Gipfel der Schesaplana fand – und die ist sagenhafte 2.965 m hoch! Ein Beweisfoto gibt es auch. Wir könnten noch ewig hier sitzen und den Geschichten lauschen, aber es wird Zeit: Wir packen uns also wieder ein und nehmen die Rodel mit. „Lasst sie einfach am Ortsschild stehen, meint Ernst, er würde sie dann später abholen. Also raus in die Kälte und rauf auf den Rodel. Mal schneller, mal langsamer rodeln wir ins Tal, der frische Schnee bremst zeitweilen die Fahrt – so haben wir aber viel Zeit die Stimmung zu genießen. Nach einer kurzen Stärkung mit heißem Tee auf halber Strecke sind wir langsam wieder im Tal angelangt. Etwas wehmütig stellen wir unsere Rodel am Ortsschild ab. Wir sind uns einig: Wer im Winter im Brandnertal ist, muss bei Heike, Ernst und ihrer Katze in der Schattenlaganthütte gewesen sein – sonst war er nie wirklich da!
Wir freuen uns auf das Wiedersehen!
Ab 15. Mai dürfen wir unsere Gäste in den Gastronomiebetrieben wieder mit Kulinarik verwöhnen und ab 29. Mai öffnen unsere Gastgeber ihre Unterkünfte.
Wir treffen gerade alle nötigen Vorkehrungen für Ihre und unsere Gesundheit - damit Sie den Bergsommer entspannt genießen können.
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